Religiöse Anerkennung für Scientology in Neuseeland

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Nach jahrzehntelangem Prüfprozess wurde die Scientology-Kirche in Neuseeland am 24. Dezember 2002 offiziell als religiöse, gemeinnützige Organisation anerkannt.

Ein bedeutender Schritt für die religiöse Vielfalt in Ozeanien

In Neuseeland hat ein bemerkenswerter Entscheid zur religiösen Anerkennung für Aufmerksamkeit gesorgt. Bereits am 24. Dezember 2002 teilte die neuseeländische Steuerbehörde der Scientology-Kirche Neuseeland offiziell mit, dass sie die gesetzlichen Anforderungen für einen gemeinnützigen Zweck gemäß des Einkommensteuergesetzes von 1994 erfülle. Dies stellte einen historischen Wendepunkt für die Glaubensgemeinschaft dar, die bereits seit den 1950er-Jahren in Neuseeland aktiv ist.

Nach weiteren rechtlichen und administrativen Schritten folgte im Juni 2008 die Eintragung der Kirche in das offizielle neuseeländische Verzeichnis gemeinnütziger Organisationen durch die New Zealand Charities Commission. Die Eintragung bestätigt, dass die Kirche fortlaufend religiöse Veranstaltungen und Aktivitäten mit gemeinnützigem Charakter durchführt. Damit wurde Scientology auch in Neuseeland als feste religiöse Grösse anerkannt.

Besonders hervorzuheben ist die Rolle von Auckland: Die Stadt beherbergt eine der weltweit ersten sogenannten „Orgs“ (religiöse Zentren der Kirche) und wurde in den letzten Jahren zu einer sogenannten „idealen Org“ ausgebaut – einem fortschrittlichen Zentrum für geistige Entwicklung, sozialen Einsatz und kirchliche Aktivitäten nach den Lehren von Scientology. Diese Entwicklung spiegelt die zunehmende internationale Akzeptanz religiöser Vielfalt wider – ein Thema, das auch in der Schweiz immer wieder diskutiert wird. Gerade für konservative Beobachter stellt sich hier die Frage, wie staatliche Stellen religiöse Gemeinschaften bewerten und wie das Prinzip der Religionsfreiheit konkret umgesetzt wird.

 

Weiterführende Informationen /Links:

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Religionsfreiheit auf dem Prüfstand: Italien zwischen Verfassung und Realität

Rom – Neue Religionen, alte Gesetze: Artikel 8 und das Erbe von 1929 im Fokus einer bedeutenden Konferenz in Rom: Bei einer viel beachteten Konferenz im Matteotti-Saal der italienischen Abgeordnetenkammer trafen sich am 27. Mai 2025 Experten, Juristen und Vertreter unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften, um über die Umsetzung von Artikel 8 der italienischen Verfassung zu diskutieren – und über die Hindernisse, die neue Religionen in einem säkularen, aber von alten Gesetzen geprägten Staat noch immer überwinden müssen.

Scientology-Religion ähnlich dem Buddhismus

Die Scientology-Religion ähnelt dem Buddhismus und anderen asiatischen Religionen. Der Gedanke der „Augenscheinlichkeit des Lebens“ wird vom Buddhismus als „Shiki soku, Ku soku ze shiki“ ausgedrückt, was soviel heißt, dass alles, was mit den fünf Sinnen wahrgenommen werden kann, entweder Nichts oder Leere ist. Die Buddhisten glauben auch, dass es sich bei dem Universum des Menschen nur um eine Manifestation des Verstandes handelt. Selbstverständlich hat der Buddhismus wie auch die Scientology eine tiefere Bedeutung.

Buch „L. Ron Hubbard and Scientology Studies“ von Donald A.Westbrook (Cambridge Elements)

Cambridge Elements wurde 2019 von Cambridge University Press als ehrgeiziges neues Konzept für das wissenschaftliche Publizieren ins Leben gerufen. Die Idee war, führende Gelehrte in einer Vielzahl von Bereichen zu bitten, einen kurzen, von Fachleuten begutachteten Leitfaden zu dem Thema zu schreiben, auf das sie sich spezialisiert haben, in der Hoffnung, dass er in den kommenden Jahren zu einer wichtigen Referenz für College-Studenten werden wird.